Geschichte

Geschichte der Feuerwehr Bönnigheim

Lange Zeit bevor es eine organisierte Feuerwehr in Bönnigheim gab, regelten Erlasse und Verordnungen den Vorbeugenden Brandschutz sowie die Handhabung der städtischen Feuerlöschgeräte.

 

1863

Am 9. Juli beschließen die Bönnigheimer Stadträte das Feuerlöschwesen in der Stadt neu zu ordnen und eine Pflichtfeuerwehr einzurichten. Bei der Glockengießerei Kurtz in Stuttgart wird eine doppeltwirkende Buttenspritze für 110 Gulden bestellt.

 

1864 – Gründungsjahr

Am 25.Juli wird Oberamtstierarzt Zipperlen zum ersten Kommandanten gewählt – die Feuerwehr Bönnigheim ist gegründet. Noch im selben Jahr werden weitere Gerätschaften und Ausrüstung für 60 Mann beschafft, welche u.a. im Erdgeschoss des Rathauses aufbewahrt sind.

 

1881

In den heutigen Stadtteilen Hohenstein und Hofen werden Pflichtfeuerwehren eingerichtet. Beide Gemeinden beschafften ein Jahr zuvor je eine vierrädrige Saugfeuerspritze.

 

1906/1907

In Bönnigheim wird die städt. Wasserleitung mit 89 Hydranten erstellt. Mehrere Hydrantenwagen ergänzen den Gerätepark. Diese befinden sich zusammen mit den restlichen Feuerlöschgeräten im neugebauten Feuerwehrhaus, das am 10. Mai 1907 eingeweiht wird. Ebenso die im gleichen Jahr erworbene mechanische Rettungsleiter mit 13 Metern Länge.

 

1908

Die Pflichtfeuerwehr Bönnigheim wird zur Freiwilligen Feuerwehr Bönnigheim. Bauunternehmer Christian Etzel wird zum Kommandanten gewählt. 130 Bürger gehören der Feuerwehr an und sind in vier Züge eingeteilt.

 

1914

Am 28. Juni wird anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Bönnigheim ein großes Fest gefeiert.
Am selben Tag wird der österreichische Thronfolger in Sarajewo ermordet, was den ersten Weltkrieg auslöst.

 

1925

Auf dem Rathausdach wird eine Sirene angebracht, die die Glocken und Hörner als Alarmsignal ablöst.

 

1933 – 1945

Die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland verändert auch das Feuerlöschwesen. Die Freiwillige Feuerwehr wird zur Hilfspolizei.

Als erste Feuerwehr im Bezirk führt die Feuerwehr Bönnigheim am 25.Oktober 1936 beim Kommandantentag den dreiteiligen Löschangriff den umliegenden Wehren vor. Im gleichen Jahr erwirbt die Stadt ihre erste Motorspritze, eine TS 8 der Firma Magirus. 1936 wird auch die Feuerwehr in Hohestein zur Freiwilligen Feuerwehr.

Die drei Feuerwehren werden weiter aufgerüstet. 1941 erhält Bönnigheim eine zweite Tragkraftspritze der Firma Bachert. In Hohenstein wird im Jahr 1943, in Hofen 1944 eine TS 8 angeschafft.

Immer mehr Angehörige der Feuerwehr werden zur Wehrmacht herangezogen, so dass 1943 eine Frauengruppe aufgestellt wird, die als Ergänzungsgruppe bis zum Kriegsende, bereitsteht.

Am 7. April 1945 steht Bönnigheim unter Beschuss von deutscher und französischer Artillerie. 13 Menschen starben, 24 Wohnhäuser und 21 Scheunen werden durch einen Großbrand zerstört, ebenso wie das barocke Rathaus. Die Feuerwehrangehörigen versuchen vergeblich zu löschen. Die Löscharbeiten werden durch Panzer behindert, die über die Schläuche und Standrohre fahren.

 

1946

Der Krieg ist zu Ende, die Feuerwehr muss neu organisiert, neue Löschgeräte angeschafft werden. Im Juli wird eine Tauchpumpe bei der Firma Ritz & Schweitzer bestellt, die dafür per Eilgut 25 kg Altmetall erhält.

In Hofen entsteht eine Freiwillige Feuerwehr.

 

1952

Das erste Feuerwehrauto in Bönnigheim, ein LF 8 (Ford FK 2000/Bachert) wird in Dienst gestellt.

 

1955

Der Fuhrpark in Bönnigheim wird durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug ergänzt, der vorhandene Tragkraftspritzenanhänger wird zum Waldbrandgeräteanhänger umgebaut.

 

1957

Die Feuerwehr in Hofen erhält einen Tragkraftspritzenanhänger mit neuer TS.

 

1961

Das Bönnigheimer Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahre 1907 musste 1960 dem neuen Rettungszentrum weichen. Feuerwehr, DRK und DLRG erhalten eine gemeinsame Unterkunft, welche am 8. Juli offiziell eingeweiht wird.

 

1964

Die stille Alarmierung in Form einer „Weckerlinie“ geht in Betrieb.

 

1968 – 1971

Weitere Beschaffungen erhöhen die Schlagkraft der drei eigenständigen Feuerwehren.
1968 erhält Bönnigheim aus dem zivilen Bevölkerungsschutz ein TLF 8 auf einem Unimog Fahrgestell. In Hohenstein wird 1969 ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) (Ford Transit/Barth) in Dienst gestellt. 1970 kauft auch die Gemeinde Hofen ein TSF (Ford Transit/Ziegler).

Das LF 8 der FW Bönnigheim wird 1971 durch ein LF 16 TS ersetzt.

 

1972/1973

Im Zuge der Gemeindereform wird Hohenstein 1972 und Hofen ein Jahr später eingemeindet und zu einem Bönnigheimer Stadtteil.
Dabei entsteht eine Gesamt Feuerwehr mit drei Abteilungen, wobei jede ihren Standort beibehält.

 

1976

Das TLF 8 wird durch ein TLF 16/24 abgelöst.

Die Altersabteilung, die zur Kameradschaftspflege der ausgeschiedenen Feuerwehrmänner dient, wird ins Leben gerufen.

 

1980

Die ortsansässige Firma Amann & Söhne spendete den ersten Rettungssatz mit Schere und Spreizer. Ein Mannschaftstransportwagen (MTW) der Marke Mercedes Benz/Bachert für die Abteilung Bönnigheim wird angeschafft.

 

1984

Funkmeldeempfänger ersetzten die „Weckerlinie“ als Alarmierungssystem.

 

1986

Das Feuerwehrmagazin Bönnigheim wird erweitert und renoviert.

 

1989 – Jubiläumsjahr

Groß gefeiert wird das 125-jährige Jubiläum der Feuerwehr Bönnigheim. Festakt, Hauptübung, Historische Ausstellung, Festwochenende mit Festzelt, Umzug und Zapfenstreich stehen im Jubiläumsjahr an.
In Hofen wird das neue Feuerwehrmagazin eingeweiht.

 

1992

Am 1. September wird die Jugendfeuerwehr Bönnigheim gegründet und sorgt seitdem für Nachwuchs.

 

1994

In Hohenstein wird das neue Feuerwehrmagazin fertiggestellt.

Ein LF 16/12 löst das 23 Jahre alte LF 16-TS in Bönnigheim ab.
Das LF 16-TS kommt zur Abteilung 3 (Hofen) wo das vorhandene Tragkraftspritzenfahrzeug außer Dienst gestellt wird.

1996

Die Abteilung 2 (Hohenstein) stellt ein neues LF 8/6 in Dienst, womit das alte Tragkraftspritzenfahrzeug von 1969 ausgedient hat.

1999

Die Abteilung 3 (Hofen) erhält ein LF8/6. Das alte LF 16-TS kommt in die ungarische Partnerstadt Balatonboglár wo es weiterhin seinen Dienst verrichtet.

 

2003

Der Mannschaftstransporter aus dem Jahr 1980 wird ersetzt. Die Bönnigheimer Partnerstadt, Balatonboglár in Ungarn, darf sich über den Vorgänger freuen.

 

2007

Gemeinderat, Stadtverwaltung und Feuerwehr beschließen ein neues Feuerwehrhaus zu bauen und die drei Abteilungen/Standorte zusammenzuführen.

 

2010

Am 29. Oktober wird das neue Feuerwehrhaus offiziell eingeweiht. 75 Mann verrichten freiwillig Dienst in der Feuerwehr.

 

2014 – Jubiläumsjahr

150 Jahre Feuerwehr Bönnigheim wurde ausgiebig gefeiert. Im Jahr zuvor wurde ein Dudelsack Musikzug gegründet.

 

2017

Nach 41 Jahren im Einsatzdienst wird das TLF 16/25 außer Dienst gestellt. Als Ersatz wird ein HLF 20 beschafft.